Was ist ein Deus ex machina?
Der Begriff "Deus ex machina" (übersetzt aus dem Lateinischen "Gott aus der Maschine") beschreibt im Kontext des Theaters die Auflösung eines Konflikts durch eine plötzliche, von außen kommende Einwirkung. Im Bereich des Films wird dieser Begriff häufig verwendet, um eine unzufriedenstellende oder unlogische Beendigung einer Handlung zu kritisieren.
Negative Aspekte
Deus ex machina-Lösungen werden oft negativ bewertet, da sie dazu neigen, den Zuschauer aus dem Geschehen zu reißen und die Glaubwürdigkeit der Handlung zu untergraben. Wenn ein Konflikt durch eine unerwartete Einmischung gelöst wird, die nicht zuvor angemessen vorbereitet wurde, erscheint dies oft als inkohärent und unglaubwürdig.
Positive Aspekte
In einigen Fällen können Deus ex machina-Lösungen jedoch auch ihren Wert haben. Beispielsweise können sie dazu dienen, einen Konflikt auf eine überraschende und mitreißende Weise zu lösen. Des Weiteren können sie dazu beitragen, eine Botschaft oder Moral des Films zu vermitteln.
Beispiele
Ein klassisches Beispiel für Deus ex machina findet sich am Ende vieler Westernfilme, wenn die Kavallerie plötzlich auftaucht. Diese Lösung mag zwar oft unlogisch und unglaubwürdig wirken, jedoch verleiht sie dem Publikum ein zufriedenstellendes Ende.
Ein weiteres Beispiel ist der Film "Ex Machina" aus dem Jahr 2014. Hier wird die künstliche Intelligenz Ava von einem Hacker befreit. Diese Lösung mag zwar unerwartet sein, ergibt sich jedoch logisch und nachvollziehbar aus dem vorangegangenen Handlungsverlauf.
Wortherkunft
Der Begriff "Deus ex machina" stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich "Gott aus der Maschine". Im antiken griechischen Theater wurden Götter (also die Darsteller) oft mit Hilfe einer Bühnenmaschinerie auf die Bühne gebracht, um Konflikte zu lösen. So konnte beispielsweise Athene in der Tragödie "Die Eumeniden" von Aischylos einen Streit zwischen den Göttern und den Menschen schlichten.
Fazit
Deus ex machina-Lösungen können sowohl Vor- als auch Nachteile aufweisen. Es ist von großer Bedeutung, sie mit Bedacht einzusetzen, um die Kohärenz der Handlung nicht zu gefährden.