PAPON-Magazine: Erstellung einer Broschüre im Studium
"Wir machen die Broschüre", das war der Beginn eines ziemlich langen Prozesses, den ich und mein Kommilitone Fadi doch ein wenig unterschätzt hatten.
Die Erstellung einer Broschüre. Von den Texten bis hin zum fertigen Heft. Wie mache ich das? Worauf sollte ich achten?
Das waren die Fragen die wir (mein Kommilitone und damals WG-Nachbar Fadi und ich) uns am Anfang stellten. Wir sollten eine Abschluss-Broschüre für das Modul "Rhetorik, Publizistisches Arbeiten, Marketing und PR" im 5. Semester des Medieninformatik-Studiums erstellen. Dafür hatten wir uns freiwillig gemeldet, da wir uns schon oft für die grafischen Aspekte unseren Studium interessierten.
Es ging los im Jahr 2020. Für das Modul sollte als Abschluss-Aufgabe von allen Studenten ein längerer Artikel verfasst werden. Diese Artikel sollten dann in einer Broschüre verwertet werden. Zwei Studenten sollten dabei die Rolle der Redaktion übernehmen, die die Broschüre gestalten. Diese mussten dafür keinen Artikel schreiben 😉.
Kapitel 1: Inspiration
Unser Dozent hat uns zur Inspiration die Broschüren der vorherigen Jahrgänge gegeben. Zu Beginn haben Fadi und ich uns also die Hefte angeschaut und geprüft was uns gefällt und was nicht. Darüber hinaus haben wir uns auch andere Druckerzeugnisse angeschaut. Unter anderm das Grafik-Magazin NOVUM, aber auch klassische Hefte wie ZEIT Verbrechen und natürlich auch im Internet haben wir gesucht (beispielsweise auf Pinterest). Im Anschluss haben wir in einem Mockup unsere Ideen zusammengestellt. Dieses haben wir dann als ersten Zwischenstand an unsere Kommilitonen und unseren Dozenten gegeben, um Feedback einzuholen.
Kapitel 2: InDesign-Dokument vorbereiten
Nach dem ersten Mockup mussten wir die Arbeit erst einmal Ruhen lassen. Wir mussten auf de Artikel unserer Kommilitonen warten. Während dessen haben wir bereits das InDesign-Dokument angelegt, das Design übernommen, Seitenvorlagen erstellt und noch an ein paar Stellen das Design verbessert.
Nachdem die Arbeit und die Deadline der Artikel unserer Kommilitonen verstrichen war, ging dann die Arbeit richtig los.
Kapitel 3: Struktur in die Artikel bringen
Nach Erhalt der rund 30 Artikel mussten wir dort erstmal Struktur und eine Gliederung finden. Wir haben uns dazu 4 Kategorien überlegt, in diese konnten wir alle Artikel unterbringen:
- Beruf und Studium
- Moderne Technologien
- Anwendungsentwicklung
- Kommunikation und Unternehmensführung
Kapitel 4: Dokument füllen
Danach haben wir begonnen die Texte in unser InDesign-Dokument zu bringen. Dazu sind wir die Texte mehrfach durchgegangen:
1) Erst einmal alles Einfügen: Man startet mit den simplen Einfügen von allen Inhalten: Der Text, ggf. Fotos und Diagramme etc. die mit dem Text gekommen sind. Bei einem Text sah das dann erstmal so aus:
2) Passform der Artikel prüfen: Damit am Ende ein gutes Gesamtbild entsteht, sollen keine großen weißen bzw. freien Flächen bleiben. Dazu muss man
das unmögliche bewerkstelligen: Texte die ganz unterschiedliche Längen haben, müssen in den gleichen Rahmen passen. Dazu prüft man: Wie passt der Text auf die Seite?
Ist er zu lang? Zu kurz? Können wir Fotos, Diagramme etc. vergrößern, verkleinern? Finden wir noch andere Fotos von Stock-Seiten, die gut zu dem Artikel passen?
Dieser Schritt dauert mit am längsten. Es ist viel Versuch und Irrtum dabei, die Texte gut auf die Seiten einzupassen.
3) Fotos und Diagramme: Bei einigen Texte waren gute Fotos und Diagramme dabei, die wir direkt übernehmen könnten. Für den Großteil mussten wir "zaubern". Fotos und Diagramme waren ungeeignet, in schlechter Qualität oder haben nicht in unsere Optik gepasst. Für Fotos haben wir auf Seiten wie Unsplash nach Fotos geschaut, die passen. Diagramme haben wir meistens in Illustrator nachgebaut. Ein Beispiel dazu hier:
Am Ende sah das Beispiel von gerade dann final so aus:
Mit Abstand am meisten Zeit hat übrigens der Artikel eines Kommilitonen gebraucht, der eine Umfrage ausgewertet hat. Hier mussten zum einen alle Diagramme nachbauen, aber auch mussten die Texte auch so positionieren, dass keine Textabbrüche entstehen, die Diagramme an der richtigen Stelle sind und das alles schön auf die Seiten passt.
Kapitel 5: Details und Spielereien
Bei dem Durcharbeiten der Texte sind uns einige Stellen aufgefallen, an denen wir ein paar Besonderheiten einbauen wollten. Hier ein paar Beispiele:
- Die freigesetzte Schnur der VR-Brille
- Der Text, der sich am Gesicht entlang bewegt
- Und die kontrastreiche Doppelseite zum Vergleich PS5 gegen Xbox Series X
Kapitel 6: Der letzte Schliff und Druck
Am Ende haben wir dann noch verschiedene kleinere Arbeiten durchgeführt:
- Nachträgliche Änderungen eingebaut
- Vorwort von unserem Studiengangsleiter und Dozenten eingebaut
- Hurenkinder und Schusterjungen entfernt
- Werbung eingefügt
- Einzelnachweise, Bildnachweise und Impressum entworfen
Am Ende stand schließlich noch der Druck. Diesen haben wir bei WirmachenDruck machen lassen. Den Druck hat dabei einer der Praxispartner eines Kommilitonen bezahlt. Die fertigen Drucke haben dann bei der feierlichen Exmatrikulation unseren Mitstudenten ausgegeben.
Kapitel 7: Fazit
Der gesamte Prozess vom Melden für die Aufgabe bis hin zum Ausgeben der Hefte hat am Ende doch über ein Jahr gebraucht: Mit dem Erstellen von Entwürfen; Layouten der Texte; Bearbeiten, Auswählen und Nachbauen der Grafiken und Fotos; Testdrucken; Absprachen mit Dozenten, der Uni Bereichsleitung, dem Werbepartner und der Druckerei und etlichen Wartezeiten zwischendrin (auch bedingt durch Corona).
Am Ende des Projektes standen viele, viele Stunden des Entwurfes, der Gestaltung und der gestalterischen Diskussion mit Fadi. Fadi und ich konnten dabei viel über das Erstellen von Druck-Dokumenten mitnehmen. Vom Umgang mit InDesign und den anderen Programmen, über Gestalten bis hin zu den richtigen Einstellungen die gewählt werden müssen.
Zum Instagram von meinem guten Freund Fadi Azzam: fadi.azzam_ auf Instagram